Toleranzbildung Spiriva: Baut sich eine Spiriva Toleranz auf

Wie lebt es sich mit Copd und vor allem wie lebt es sich besser. Sport, Sexualität, Hobbies und der normale Alltag
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Christian65
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Toleranzbildung Spiriva: Baut sich eine Spiriva Toleranz auf

Beitrag von Christian65 »

Ich dürfte seit zumindest 5, 6 Jahren an Copd leiden.
Meine Atemprobleme und nachlassende Leistungsfähigkeit wurden immer auf die Nebenwirkungen eines Medikamentes
geschoben, welches ich seit vielen Jahren wegen einer anderen Krankheit nehmen muss.
Seit kurzem nehme ich Spiriva; 1 Hub morgens täglich.
Damit geht es mir so gut, dass ich mich fast gesund fühle.
Zudem dürfte es meinen Blutdruck bzw. Meine Pulsfrequenz
ein wenig senken.
Und der Nachtschweiß ist auch reduziert.
Meine Frage, wie schnell nutzt sich die Wirkung von Spiriva ab?
Mein Lungenfacharzt sagte aber, dass einmal begonnen mit Spiriva man auch nicht mehr
aufhören könne. Hat da jemand Erfahrung?
Und wenn man nach einigen Minate mit Spiriva aufhören würde, fallen die LuFu Werte sofort wieder auf den
Wert vor Therapiebeginn zurück oder kann Spiriva auch eine Nachhaltige Wirkung haben?
Ich bin 53, aktuell Stadium 1 oder 2.
Ich rauche schon einige Jahre nicht mehr, treibe Sport und habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben
meinen Zustand einigermaßen stabilisieren zu können.
Wünsche Allen, Alles Gute und freue mich über jede Antwort.

COPDheilen
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Re: Frage zu Spiriva

Beitrag von COPDheilen »

Hallo Christian65,
ich möchte Dir meine Erfahrung mit Spiriva nicht vorenthalten. Nach kurzer Zeit hatte ich Zahnfleischbluten und Pilzbefall im Mund. Aber, das war bei mir und kann nicht für jeden gelten. Der Beipackzettel von Spiriva ist ellenlang und spricht Bände. Wenn Du Dir meine Beiträge durchliest hier in diesem Forum oder auf meiner website
http://www.copdinside.de, aufgrund all der Nebenwirkungen habe ich mir schon nach der Diagnose meiner COPD Alternativen gesucht und bin damit bis zum heutigen Tage sehr gut gefahren.

Christian65
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Re: Frage zu Spiriva

Beitrag von Christian65 »

Hallo.. ., danke für deine Antwort. Habe natürlich auch deine anderen Beiträge gelesen. Irgendwie bist du doch eine Ausnahmeerscheinung, dass du dein Leben trotz 33% FEV so gut meistern kannst.
Überhaupt dass du beim 600 Meter Test so sportlich unterwegs sein kannst.
Ich selbst schaff grad, ohne Spiriva 620 Meter, mit 735 im 6 min.
Bei mir dürfte Stadium 2 fix sein. War bei drei LuFa jetzt. Im Grunde sagen sie alle das Gleiche.
1. Ja nicht mehr rückfällig werden beim Rauchen. 2. So viel Bewegung als möglich machen. 3. In meinem Fall Nasenspülungen mit klarem Wasser mehrmals täglich. (Hatte viele Jahre immer verstopfte Nase, immer abschwellenende oder Meersalzsprays verwendet, ohne wirklichen Erfolg) Seit 4.7 nehm ich mehrmals täglich klares Wasser und jetzt ist schon viele Woche die Nase offen.
3. Meine Nahrungsergänzungsmittel ist Ok. Nehm Magnesium, 5000 Vitamin D (Spiegel ist ca 80) sowie 5 Fischölkapseln
Tag. 4. Spiriva 1 Hub für 4 Monate und dann Kontrolle.
Spiriva spüre ich keine Nebenwirkung.
5. Im Herbst soll ich dann Impfen gehen.

Atemschule wurde mir noch nicht empfohlen, wohl aber beim Sport auf die richtige Atemtechnik zu achten.
Gerade wenn ich Stress habe verfalle ich schnell in die Mundatmung.
Denke grad nach ob es einen Sinn macht zu Trainigszeecken den Mund mit Leukoplast zu verkleben?
Was meinst Du?
Denke nämlich auch dass in der Technik viele Resourcen sind.
Wird so sein dass es nicht die FEV selbst ausmacht, sondern wie gut man die FEV nutzt die
man hat.
Nach 2 Monaten konsequenten Trainung, also beinahe 1000 Radkilometern und viel walken, hat sich bei mir der Blutdruck
dramatisch verbessert. Heute morgen z.b. 107/69/53.
War vorher immer so bei knapp über 140.
Nüchternblutzucker ganz leicht verbessert.
Gewicht von 87.4 auf 83.9

Was mich noch irritiert, habe mit dem Pulsoxymeter etwa 93 bis 96 in Ruhe.
Beim Sport wenn ich mich richtig verausgabe sinkt dieser Wert nicht sondern
steigt auf 98 oder 99.
Bei defDiagnose, Copd 2 mit Lungenemphysem.
Weißt was mich noch interessiert hätte, wie sind deine anderen Werte?
Tlc, VC, RV bzw. Fev1/6
Und wie lange hast du geraucht?
Wie gings dir in den Jahren bevor du deineDiagnose bekommen hast?
Du müsstest ja schon sehr stark ausgeprägte Symptome gehabt haben.
Hast du neben der Copd auch andere Erkrankungen?

Wünsch dir alles Gute
Christian

COPDheilen
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Re: Frage zu Spiriva

Beitrag von COPDheilen »

Hallo Christian,
ich möchte Dir auf Deine Fragen Dir etwas ganz Wichiges mit an die Hand geben: Mach Dich frei von Werten, die die Schulmedizin als aktuelle Standards ansieht. COPD ist eine ganz individuelle Erkrankung. Ich bin in mehreren Facebook Selbsthilfegruppen und habe eine Frau kennengelernt, die weitaus bessere Werte als ich hat, bei einem FEV von 38 % kaum laufen kann, geschweige Treppensteigen, unter Schnappatmung leidet und mindestens 2 Exazerbationen jährlich hat. Die Riege der Beispiele läßt sich fortführen. Der FEV1, der sogenannte Sekundenwert, sagt nichts über die Lungenleistung aus. Lungenfachärzte haben erst vor kurzem die Schweregrade neu eingeteilt und richten die Krankheitsstadien nach Symptomen aus. Wer trotz COPD IV wie ich nicht hustet, keinen Schleim hat und 456 Stufen bei 35 Grad Hitze hochsteigt, braucht kein Spiriva und kein Kortison, zum Leidwesen der Pharmaindustrie....
Vergiss nie, COPD ist ein Milliardenmarkt.
Eine Ausnahmeerscheinung bin ich nicht. Ich habe nach meiner Lungenentzündung, 2015, für mich entschieden, dass ich keine Medikamente nehme, kein Kortison und kein Spiriva. In der Uniklinik mußte ich es nehmen, nach 3 Tagen hatte ich bereits Zahnfleischbluten. Ich habe es dann einfach abgesetzt. Das war aber mein Weg und meine Entscheidung. Wenn Du Dich umhörst in den Selbsthilfegruppen, erzählen einige wahre Horrorgeschichten, in der Langzeiteinnahme mit Spiriva lockern sich die Zähne, fallen ganz aus oder es kommt zu Pilzbefall. Ich habe der COPD Schulmedizin den Rücken gekehrt. Aber das war und ist mein Weg.
Mir hilft die Spezial-Atemtechnik, die leider in keiner Lungensportgruppe vermittelt wird und die ich mir mühsam erarbeitet habe. Es gibt nur 3 Atemlehrer in ganz Deutschland. Und als 2. Pfeiler setze ich auf Bewegung und zwar täglich eine Stunde Sport.
Schon vor meiner Lungenentzündung im Jahre 2015, als COPD diagnostiziert wurde bin ich täglich eine Stunde geschwommen. Ob das vielleicht meine Rettung war? Ist spekulativ.
Alles Gute für Dich

IngridB
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Re: Toleranzbildung Spiriva: Baut sich eine Spiriva Toleranz

Beitrag von IngridB »

Meine Spiriva Dosis wurde über die Jahre hinweg nur moderat erhöht, ich gehe davon nicht von einer sehr hohen Toleranzbildung auf den Wirkstoff aus

Christian65
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Re: Toleranzbildung Spiriva: Baut sich eine Spiriva Toleranz

Beitrag von Christian65 »

Hallo Ingrid....darf ich fragen, wieviele Jahre du Spiriva schon nimmst? Und Nebenwirkungen hast du auch?
In welchem Stadium befindest du dich?
Danke!

Hallo CopdHeilen.
Danke für deine ausführliche Antwort.
Du bist aber trotzdem eine Ausnahmeerscheinung.
Copd war für mich immer mit Dauersauerstoff verbunden.
Und dass du so fit bist, spricht einfach für dich und wie du
mit deinem Körper umgehst.
Der eine Hub Spiriva wirkt bei mir so gut, dass ich mit Alterskollegen
Schritt halten kann.
Mein Plan, 4 Monate Spiriva und soviel Sport als möglich.
Und dann auf einen Hub alle 2 Tage zu reduzieren.
Wenn mein sportlichen Aktivitäten eine gute Wirkung zeigen, möchte
ich es dann ganz wieder weg lassen.
Alles Gute.

Zietlove
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Re: Toleranzbildung Spiriva: Baut sich eine Spiriva Toleranz

Beitrag von Zietlove »

Ich denke auch das der normale Patient mit COPD 4 kaum in der Lage ist 400 Treppenstufen zu steigen. Persönlich kenne ich da jedenfalls keinen.

@CopdHEILEN, wie wurde denn die Krankheit bei dir diagnostiziert? Eventuell liegt ja auch eine Fehldiagnose vor?

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