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Horst
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Neu im Forum

Beitrag von Horst »

Hallo, ich bin hier neu im Forum. Ich kümmere mich um meinen Vetter, der an COPD erkrankt ist. Dabei ist die medizinische Seite für mich nicht das Problem, darum kümmern sich andere. Auch finanziell gibt es keinen Ärger, was die Kasse nicht bezahlt, bezahlt er selber. Interessante Erfahrung: Die gleichen Nasenbrillen und Schläuche kosten bei verschiedenen Anbietern zwischen 1,50 und 12 Euro. Mein Vetter ist Senior, rüstig, aber fast durchgängig auf Sauerstoff angewiesen. Da gibt es einige praktische Probleme. Leider ist er nicht praktisch veranlagt, darum helfe ich ihm in technischer Hinsicht. Zuhause hat er einen Sauerstoffkonzentrator. Er lebt allein auf zwei Etagen. Ich habe ihm an verschiedenen Stellen Haken angebracht, wo die Schläuche aufgehängt werden. Und genau da liegt das Problem. Ich suche Verteilerventile, mit denen man den Sauerstoff vom Konzentrator auf zwei verschiedenen Schläuche verteilen kann: Wohnzimmer unten, Schlafzimmer im Obergeschoss. Ich habe bereits bei verschiedenen Firmen angefragt, aber die stellten sich doof und konnten sich das Problem gar nicht so richtig vorstellen. Schlauch abziehen und Umstöpseln geht, aber selbst das ist schwierig, denn wenn man am Schlauch zieht, verengt er sich und will gar nicht runter. Dafür habe ich aus Hartholz eine Art Gabel gebaut, mit der man den Schlauch abdrücken kann - zu kaufen habe ich sowas nicht gefunden. (Wenn jemand eine Bauanleitung braucht: gerne.) Aber das ist auch sehr umständlich. Es müsste doch eine bessere Lösung geben! Weiß jemand Rat? Ich habe ihm im Wohnzimmer für die Verteilung zwischen Schreibtisch und Sofa ein Ventil zwischen die Schläuche gesetzt, das eigentlich für Infusionen gedacht ist. Aber der Durchgang ist sehr eng und behindert den Durchfluss ein bisschen, außerdem ist da alles improvisiert, da die Anschlüsse offiziell gar nicht passen. Auch suche ich nach einer Möglichkeit, die Schläuche in der Länge anzupassen. Die Nasenbrillenschläuche sind mit über 2 Metern viel zu lang für das Mobilgerät, die vertüddeln sich da gerne. Kürzere mag es geben, aber er hat nun endgültig die komfortabelsten Nasenkanülen gefunden, und die gibt es nur über 2 Meter lang. Mit Zwischenstück verkürzen würde aber wieder den Durchfluss verengen. Mit Sekundenkleber arbeiten? Lieber nicht.
Hat jemand eine Lösung?
Grüße von Horst

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hannomach
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Re: Neu im Forum

Beitrag von hannomach »

Hallo Horst,
also handwerklich kann ich Dir kaum noch helfen, aber aus der Erfahrung heraus kann ich zwei Sachen beitragen.
Zum einen gibt es aus der Elektroecke diese Kabelbinder und auch Klettbänder. So kann man Schläuche die zu lang sind recht ordentlich zusammenrollen. Isolierklebeband geht natürlich auch - "made in China" würde ich genau so vermeiden wie Sekundenkleber: die Ausdünstungen könnten bösartig sein, wenn man ohnehin schon eine schwache Lunge hat. Wenn Du einen Querschnittswechsel machen musst kannst Du ggfs. Schrumpfschläuche nehmen.
Als Praxistipp kann ich noch sagen, dass es unter Umständen angenehmer ist den Schlauch unter der Kleidung zu tragen, also z.B. über dem Unterhemd, aber unter der Jacke. Dann baumelt einem der Schlauch nicht ständig in der Suppe rum.
Als letztes gibt es noch einen Link zu den "Chemikern". Hier findest Du vielleicht was:
https://www.rct-online.de/de/haehne-und ... -t-bohrung
P.S.: das ist einer von vielen Herstellern und ich krich keine Provision udergl. :) Ich distanzier mich von den Inhalten!
Beste Grüsse und viel Spass beim tüfteln,
Guido

Horst
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Re: Neu im Forum

Beitrag von Horst »

Vielen Dank, Hannomach!!!
Das gezeigte Ventil habe ich im Internet zuerst ganz übersehen. Unter dem Stichwort "Schlauchventil" kann man es auch googlen.
Ich habe es bestellt und bekommen, ist zwar nicht ganz billig (ca 12 Euro), aber es passt perfekt zu den Sauerstoffanschlüssen für den O2-Therapie. "Lebensmittelgeeignet", das ist meines Wissens gut genug. Der Durchfluss wird nicht merklich behindert. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Ventil für viele O2-Patienten eine große Erleichterung ist, wenn man Versorgung in verschiedenen Etagen haben will, aber nicht immer einen langen Schlauch hinter sich herziehen will.

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HeikeGaupp
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Re: Neu im Forum

Beitrag von HeikeGaupp »

Hallo Horst ,
ich habe mir deinen Beitrag jetzt 2x durchgelesen und komme dennoch auf den selben Schluss...ich kann mir diese Schusterflickerei nicht ganz vorstellen . Bist du dir da sicher , dass da alles richtig zusammen passt ? Ich , als COPD-Patient , hätte Angst das mir in der Nacht mal die Schläuche um die Ohren fliegen . Und die Firmen werden sich schon etwas über die Länge der Schläuche gedacht haben , immerhin gibt es verschiedene Maße . Und ist ein Schlauch zu lang , kann man ihn auch ordentlich zusammenraffen und binden .
Heike

Horst
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Re: Neu im Forum

Beitrag von Horst »

Hallo Heike, ich bitte um Entschuldigung, dass ich mich jetzt erst melde.
Nein, Flickschusterei ist das nicht. Für die Nacht wird der Schlafzimmerschlauch an den Konzentrator angeschlossen, da ist nichts dazwischen, da ist also alles so original, wie vom Hersteller vorgesehen. Aber schon beim Umstöpseln zeigt sich die Gedankenlosigkeit der Hersteller: Es gibt offenbar kein Werkzeug, um den Schlauch vom Befeuchter abzuschieben, das musste ich selbst bauen. Denn ziehen geht ja kaum, weil der Schlauch durch das Ziehen enger wird und dann gar nicht runter will und der Befeuchter beschädigt werden kann. Einen 15m-Schlauch hinter sich herziehen vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer, auf verschiedenen Etagen und dann beim Treppensteigen darüber stolpern? Da muss schon eine Lösung her, die die Hersteller nicht anbieten. Hannomach/ Guido hat mir da einen sehr guten Tipp gegeben, das Ventil passt perfekt. Für das Mobilgerät haben wir keinen kurzen Nasenbrillenschlauch gefunden. Aber einen 2m-Schlauch zwischen Rucksack und Nase auftüddeln? Was haben sich die Hersteller dabei gedacht?
Ein weiteres Beispiel für die Gedankenlosigkeit der Hersteller: Das Inhalationsgerät mit Pumpe ist unerträglich laut. Beim Fernsehen mal zwischendurch inhalieren? Unmöglich, da hört man nur noch den Inhalator. Ich habe dafür eine Schallschutzbox gebaut, jetzt surrt das Ding leiser als ein Kühlschrank. Ganz einfach. Ich will nicht sagen, dass ich wütend bin auf die Hersteller, aber ich bin nahe dran.
Jetzt habe ich Schlauchverbinder bestellt, um z.B. den Nasenschlauch für das Rucksackgerät zu kürzen. Aber die funktionieren gar nicht, weil sie von innen in den Schlauch gesteckt werden müssen, aber der Schlauch hat ja Innenstege für den Fall des versehentlichen Quetschens, da sind die also gar nicht dicht.
Nun suche ich also noch Schlauchverbinder, in die der Schlauch reingeschoben wird, denn andersrum geht es ja nicht.
Nun aber genug mit der Meckerei, man muss ja froh sein, dass es die Geräte gibt.
Ich wünsche allen, die damit umgehen müssen, viel Kraft im Alltag und ach viele Lichtblicke!
Grüße von Horst

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HeikeGaupp
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Re: Neu im Forum

Beitrag von HeikeGaupp »

Nee Horst , also das wäre mir alles nichts . Hier was weg geschnitten und da was ran gebaut . An meinem mobilen O2-Gerät habe ich auch einen 2m Schlauch aber das stört mich nicht denn ich breite ihn nicht auf die Länge aus - ein Teil davon bleibt in der Tasche . Ich kann mir auch gut vorstellen , dass 15m Schlauch bei euch gar nicht reichen wenn das über 2 Etagen geht . Ich glaub , ich würde es mir dann im Erdgeschoss gemütlich machen ( nur so für mich ).
Heike

Horst
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Re: Neu im Forum

Beitrag von Horst »

Tja, Heike, das sind ja wohl ganz verschiedene Ansätze. Und ist ja auch irgendwie gut, dass die Menschen verschieden sind.
Ich bin zwar kein Ingenieur, hab aber doch wohl Ingenieursgene (Vater, Großvater, Sohn sind Ingenieure). Mein Vetter, dem ich im praktischen Teil geholfen haben, ist jedenfalls sehr zufrieden. Einer der Schläuche führt übrigens durch eine Wand. Wie soll man denn sonst das Geräusch des O2-Konzentrators bändigen?
Alles Gute!
Grüße von Horst

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HeikeGaupp
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Re: Neu im Forum

Beitrag von HeikeGaupp »

Ja Horst , also nimm es mir nicht übel . Bei deiner Bauart muss man ganz einfach Ingenieur sein , denn immer hin muss ja hinterher auch alles passen . Und wenn dein Vetter hinterher noch den Durchblick hat - dann ist es gut .

Heike

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hannomach
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Re: Neu im Forum

Beitrag von hannomach »

Hallo Horst,
das sind in der Tat zwei grosse Probleme.
Zum einen, das Leben an der Leine, zum andern der widerliche Lärm.
Schläuche verlängern (aneinanderreihen) geht mit den Zwischenstücken (Schlauchverbindern) - Schläuche kürzen ging wohl über den Horizont der Hersteller. Mit dem Schläuche abziehen ebenso. Man steckt sie einmal auf - wenn man sie wieder abmacht zerrt man gewaltsam daran rum, nimmt in Kauf, dass sie hierbei ggfs. kaputt gehen. Fazit: Probleme geschickt auf den Kunden verlagern. Ich habe leider jetzt einen kleinen Engpass, warte dringend auf die nächste Lieferung, aber dann kann ich mir mal die alten Schläuche aufschneiden und mir dieses Problem ansehen.
Zu der Schalldämmung wollte ich Dich noch zwei Sachen fragen:
a) Wo bekommt man denn "in kleinen Mengen" ein gutes Material zur Schalldämmung? Baumarkt? Ich würde gerne etwas für meinen Konzentrator haben. Derzeit habe ich als kleinste Massnahme eine "Ostseestranddecke" und ca 5 Zentimeter Luftpolsterfolie unter das Gerät gelegt. Der Konzi ist zwei (typischerweise geschlossene) Türen von meinem Bett entfernt. Der Schlauch geht durch die Türritze unten (hat man ja heutzutage keine Zugluftstopper mehr, oder?).
b) Kannst Du auch unter den Raum mit dem Konzi gehen? Ich hatte die Sorge, wenn der Konzentrator mit den (harten) Rollen auf dem Fussboden (ohne Teppich) steht könnte das in die Nachbarswohnung dröhnen. Geht der Schall auch durch die Decke / den Fussboden??

Achso, ich bin hier im Märkischen Viertel. Bester '70er Jahre Beton.
Beste Grüsse,
Guido

Horst
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Re: Neu im Forum

Beitrag von Horst »

Hallo, Ihr Lieben, ich sehe, dass ich möglicherweise doch ein bisschen helfen kann.
1. Wie kriegt man den Schlauch vom Konzentrator ab? Ziehen geht kaum, weil der Schlauch durch das Ziehen dünner wird und gar nicht runter will. Ich habe dafür eine Art Gabel aus Hartholz gesägt und geschnitzt, mit zwei Zinken mit einem Zwischenraum, so dass man das Ding auf den Stutzen am Konzentrator schieben kann und damit den Schlauch wegdrücken kann. Wenn Ihr wollt, mache ich gerne ein Foto, wenn ich weiß, wie man hier Fotos hochladen kann. Wer kein Bastler ist, findet vielleicht jemanden, der das machen kann, ist ganz einfach.
2. Schlauch hinterherziehen ist Mist. Ich habe verschiedene Schläuche verlegt, die an Stangen aufgehängt werden, die von der Decke hängen und unten eine Haken haben. Umschalten zwischen Bett und Wohnzimmer durch Umstecken des Schlauches (geht ja mit der Holzgabel leicht), Änderung des Schlauchs für zwei verschiedene Stellen im Wohnzimmer mit Dreiwegehahn, https://www.rct-online.de/de/haehne-und ... -t-bohrung. Der ist zwar nicht für die Sauerstofftherapie gedacht, ist aber laut Verkäufer lebensmittelgeeignet und somit auch für die Therapie brauchbar, sofern man nicht unter verschärften Regeln steht.
3. Geräuschdämmung: Der Konzentratror meines Vetters ist ein Philips everflo, der ist so leise, dass ein Tür als Schalldämmung reicht, auch wenn sie nicht ganz dicht ist. Was extrem nervte, war der Pumpeninhalator. Dafür habe ich eine Schallbox gebaut. Pappelsperrholz 10mm (Baumarkt), zwei Etagen: unten die Maschine (ca. 35 x40 cm², ca 20cm hoch), darüber eine etwa 12 cm hohe Etage mit Löchern nach draußen, die Zwischendecke hat natürlich auch Löcher, alles mit Schalschutzschaumgummi ausgelegt. Wenn Ihr das so nicht schafft, versuche ich, Zeichnungen hochzuladen, wenn Ihr wollt. natürlich ohne Gewähr. Ich würde allerdings, um ein Überhitzen der Maschine zu verhindern, in Zukunft dreigeschossig verfahren, damit eine wirkliche Luftzirkulation von unten nach oben passiert. Solch eine Schalldämmung müsste auch für den Konzentrator möglich sein, allerdings mit äußerster Berücksichtigung der Luftansaugung und Zirkulation. Da würde mir auch was einfallen, wenn gewünscht.
Heike ist ja etwas skeptisch meinen Erfindungen gegenüber (ich schätze sie aber natürlich trotzdem sehr!), aber ich muss dazu bemerken, dass ich durchaus ein bisschen Erfahrung habe. Ich habe meine Frau ein knappes Jahr bis zu ihrem Tod betreut und die intravenöse Ernährung durchgeführt, nachdem ich von Profis eine Einführung bekommen hatte. Außerdem habe ich (oder habe ich das oben schon geschrieben?) sowas wie Ingenieursgene per Familie, auch wenn ich selbst Geisteswisschenschaftler (schönes Wort, oder?) bin.
Also, schreibt, wenn ihr Tipps braucht.
Grüße von Horst

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