Neu hier und ziemlich verzweifelt"

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Christian65
Aktives Mitglied
Beiträge: 19
Registriert: Sa Jul 07, 2018 12:04 am

Neu hier und ziemlich verzweifelt"

Beitrag von Christian65 »

Hallo, ich bin der Christian und habe vor drei Tagen Copd Diagnose bekommen.
Bin ratlos und verzweifelt zugleich. War 2013 beim Lungenarzt. Hatte ziemlich schlechte Fev1 und FVC- Werte.
Aber einen Quotienten von 0.80! Hab sofort das Rauchen vollkommen eingestellt. Zeitgleich würde ich auf Isoptin eingestellt meiner Clusterkopfschmerzen wegen.Ab 2015 bekam ich dann Atemnot bei Stiegensteigen und in stressigen Situationen. Wurde als Nw auf Isoptin geschoben. Auch psychische Ursachen wurden mir eingeredet. Heuer im Winter bekam ich zudem morgendlichen Reizhusten. Auswurf hatte ich nie. War bis 2003 starker Raucher. Von 2004 bis 2013 mäßiger Raucher. Nie mehr als 5 Moods täglich.
Seit dem Rauchstopp hat sich meine FVC um fast 1 Liter erhöht.
Mein FEV1 um 0.34 l erhöht.
Mit dem Quotienten von 0.80 auf 0.69 gesunken.
Obwohl ich durch bewusste Ernährung mein Körpergewicht trotz Rauchstopp von 96 auf 85 kg reduzieren können.
Atemnot bei Anstrengung hat sich nicht verändert.
Psychisch bin ich total erledigt. Mach mir nur Vorwürfe. Wieso habe ich nicht früher aufgehört....
Und eine Frage quält mich besonders....wie schnell geht es bergab.
Diagnose Röntgen: Peribronchitis. Abhören: reine Atemgeräuche
. Blutgase im Normbereich.

Lungenarzt hat aber mir verdeutlicht dass diese Krankheit umumkehrbar ist.
Bei jedem WehWechen bin ich immer zum Arzt gegangen nur die Lunge habe ich überhört.

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hannomach
Eisenlunge
Beiträge: 125
Registriert: Di Dez 06, 2016 2:29 am
Wohnort: Berlin

Re: Neu hier und ziemlich verzweifelt"

Beitrag von hannomach »

Hallo Christian,
vielen Dank für Deine ausführlichen, genauen Angaben!
Das letzte zuerst: Dass Du Deine Lunge "überhört" hast ist nicht nur weil die Lunge bei COPD leiser wird, vielmehr ist es Teil einer Sucht "Die Sucht schützt sich selbst". Alle Warnungen werden in den Wind geschlagen und jegliche Bedenken in weite Ferne geschoben, damit die Sucht erfüllt werden kann - bis zu dem Punkt an dem man die Gesundheitsschäden merkt (oder der Arzt - Der Arzt hört, dass die Lunge leiser wird.). Das ist also ganz normal und geht vielen Rauchern so. "Hättste mal früher aufgehört, weniger geraucht, am Besten erst gar nicht angefangen..." Zitat eines Rauchers.
Ansonsten ist es aber doch ganz ordentlich bei Dir. Kein Grund zur Panik - eigentlich. Also mit COPD 1-2 kannst Du ja noch ganz gut am täglichen Leben teilnehmen.
1.) Mit dem rauchen hast Du schon aufgehört
2.) Dein Arzt hat Dir das mit der Bewegung erklärt (anderer Thread)
3.) Du achtest auf Deine Ernährung
4.) Du nimmst die Medikamente nach Verordnung
Ansonsten kannst Du nur noch versuchen Dir KEINE Infektion einzuhandeln (Hände waschen, Grippeschutz udergl.)
Das mit der Psyche ist so ein Ding. Da kommt ja immer dieser lustige Spruch von Voltaire - naja... Also ich habe erstaunlicherweise festgestellt, dass ich nicht so sehr über Atemnot nachdenke und besser gehen kann, wenn ich mich unterdessen über Politik aufrege und im Kopf wütend bin. Wenn ich gehe und an meine Atemnot denke steigere ich mich regelrecht rein und trau mich kaum noch weiterzugehen. Das ist natürlich nicht sinnvoll, aber schwer abzustellen.
Ansonsten ist das mit dem Reizhusten (im Winter) evtl. über Luftbefeuchter oder Inhallieren in den Griff zu kriegen - frag mal bitte Deinen Arzt.
Wie auch immer - Wenn sich Dein FEV1 Wert sogar noch erhöht hat bist Du doch auf einem guten Weg! Kopf hoch.
Mal am Rande gefragt: Hast Du die Moods eigentlich auf Lunge geraucht? Ich denke da soll man nur paffen, oder?

Beste Grüsse,
Guido

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